Editorial.
Wenn es einigermaßen gut läuft, dann bewegen wir uns im Wesentlichen genau zwischen diesen beiden Zuständen und Extremen.
Meist sind wir nicht besonders gut und tun auch nichts, was zum Guten führen könnte. Ebenso versuchen wir uns dem Bösen,
soweit es geht, fernzuhalten, was allein nicht gleich zum Guten führt.
Oftmals eingezwängt zwischen Petry, Klum und Silbereisen auf der einen und regionalen oder hin und wieder auch globalen
sportlichen Erfolgen auf der anderen Seite richten wir uns ein. Haben hier etwas zu meckern und dort etwas zu bejubeln. In
diesem Zustand bewegend oder auch erstarrend, leisten wir uns gelegentlich den Luxus, etwas, das gesellschaftlich als
möglicherweise gut erachtet wird – sei es qualitativ oder moralisch.
Von viel Gutem sind wir umgeben in unserer Stadt. So viel, dass es uns dazu treibt, unsere Liebe zu gestehen, hier zu
bleiben oder immer wieder gern zurückzukehren. Ebenso tritt uns das Böse immer wieder auf die Füße, zeigt sich entweder
unvermutet und unvermittelt oder bleibt oft fast vollständig versteckt und unerkannt. Und zwischen diesen beiden finden
wir uns immer auch da wieder, wo uns die eindeutige Zuordnung abhandenkommt, wir also die Frage nicht klar beantworten
können, ist das nun gut oder ist das böse? Liegt es direkt dazwischen – ohne Tendenz in die eine oder die andere Richtung?
Vielleicht bleibt dieser Zustand damit ebenso unerklärlich und banal wie das Gute und das
Böse selbst.
Beim Lesen über Liebe und Gewalt, bei dem, was sich dazwischen aufhält und wir ausfindig machen konnten, wünsche ich
Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, ein gute Zeit.
Emmely Baumann