Editorial.

Sie wirken wie aus der Zeit gedreht – diese beiden Worte LUST und VERLUST. Gleichzeitig gehören sie in jede Zeit und in jeden Moment. Sich austauschend und jedem Ort zugehörig. Sie hinterlassen Bilder im Kopf. Mal sind sie verschwommen, mal auch ganz klar. Der Körper bleibt dabei – oft beinahe erbarmungslos – im Raum oder eben an jenem Ort, der die Verbindung herstellt und wird somit zu Kultur, zu Stadtkultur und steht meist in seiner eigenen Privatheit unsichtbar auf einem Sockel. Porös ist er, stürzt ein und baut sich an anderer Stelle wieder auf, ohne Zutun anderer und ist somit zugleich ein immer andauerndes Provisorium. Kaum zu fassen und meist für jeden einzelnen in seiner Undeutlichkeit ganz klar bis hin zu einer LUST am VERLUST. Worte, die kaum ein Synonym dulden. Beide wechseln sich ab und sind im stetigen Wandel, ebenso wie eine Stadt. So wie auch unsere Stadt.

Der Verlust an Baulichem und die Frage: War hier nicht früher ...? Sie werden die Frage vermutlich von sich selbst kennen. Und dann die Lust am Neuen, die oftmals erst den Verlust zutage trägt, ihn vielleicht sogar erfordert und immer die Erinnerung braucht. Ist das wirklich so?

Sehen wir uns ein bisschen um – in Wismar, in unserem Inneren und mal im nach außen Sichtbaren oder zumindest Wahrnehmbaren.

Beim Lesen wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und liebe Leser, eine gute Zeit.

Rüdiger Dorn

In dieser Ausgabe.

wismarmagazin_8_startbildklein_1

Text und Fotos: Nora Zimmermann und Philip Humpf

Der Fisch der tausend Würfe
Früher habe ich mich richtig geärgert ...

Unerfüllte Sehnsüchte, ein Körper voller Adrenalin, kreischen und klicken, Seele streichelnde Freude. Wer hätte geahnt, dass es sich hier ums Angeln drehen könnte? Aber so ist es. Nora Zimmermann und Philip Humpf lassen die Schnur flirren.
 
wismarmagazin_8_startbildklein_2

Text: Anne Sell

Kleine Katze Nimmersatt
Was wäre wenn?

Fragen kommen auf – Fragen und die Suche nach Antworten. Antworten gibt es – mit dem Arm über der Stuhllehne. Klarheit in Zurückhaltung und Deutlichkeit in Unsicherheit. Bleibt das Erkennen, dass nimmer satt zu sein kein Zustand ist, sondern ein Prozess.
 
wismarmagazin_8_startbildklein_3

Text und Fotos: Rüdiger Dorn

Unter den Linden
Nichts Loses.

Am Rande der Altstadt. Eine Bank, ein Kuss und eine Frau mit einer lebendigen und undressierten Erinnerung. Schmerzhaft und schön, weil Lust und Verlust direkt beieinander stehen, sich bedingen und sich brauchen. Verlust gibt es nur da, wo auch Lust ist.

Diese Ausgabe ist hier erhältlich.

Buchhandlung Peplau (Krämerstraße) • café alte löwenapotheke (Bademutterstraße am Brunnen) • Buchbinderei Bock (ABC-Straße) • callidus. Verlag (Breite Straße)
oder ganz bequem hier bestellen

© 2013 - 2024 c a l l i d u s . Verlag

AGB

Impressum

Datenschutz

w i s m a r . Das Magazin für Stadtkultur